• Sporthaus an der Ach in Wolfurt |  Wettbewerb

    Situation „An der Ach“: Die Landschaftsterrasse „an der Ach“ stellt einen topgrafisch abgeschlossenen Teilraum von Wolfurt dar. Das Klima erscheint kühler und feuchter als die Umgebung, die Ach führt eine Kaltluftschneise mit sich, das besonnte Oberfeld und die bewaldete Böschung verschatten den Ort zusätzlich. Die Nutzung des Quartiers lässt sich als eine Kette von sportlichen Angebote beschreiben, der bauliche Bestand und die genutzten Freiräume sind dementsprechend vorstädtisch-heterogen, ein Ensemble lässt sich nur schwer ablesen. Die bewaldeten Böschungen und einzelne ältere Solitärbäume stellen insgesamt einen wertvollen Baumbestand dar, der in seiner Wirkung noch gesteigert werden kann, wenn es eine räumliche Durchlässigkeit der Bauwerke gibt.

    Bestehende Halle: Die derzeit bestehende Halle für Rollhockey hat eine zeitlose Konstruktion mit einem Dreigelenksbogen aus Leimbinder, die Deckung von Dach bzw. Fassaden mit Bitumenbahnen ist technisch und wirtschaftlich nachvollziehbar. Die Nah- und Fernwirkung, auch der Blick auf das Dach von überhöhtem Standpunkt, wie z.B. vom Känzele aus, lässt hingegen zu wünschen übrig.

    Projektidee: Die Bitumenfassade an der Eingangsseite wird von einem langen Riegel auf ganzer Länge ersetzt, der die geforderten Funktionen in sich vereinigt. Es entsteht ein optimierter Fußabdruck, die dichte räumliche Konzentration aller Funktionen und Erlebnisse. Ortsbaulich gesehen wird eine maximale räumliche Durchlässigkeit zwischen Straße und Fluß erhalten, alle Bäume können stehen bleiben.

    Innere Organisation: Der mittig gelegene Eingang erschließt zunächst eine Vorhalle, die Funktionen wie von innen und außen erreichbare WCs und Anlieferung ermöglicht. Die weitere Erschließung im Erdgeschoss ist unkonditioniert und verschmilzt räumlich mit der bestehenden Halle. Alle Garderoben sind ebenerdig angeordnet, beheizt und belüftet. Die Stiege ins Obergeschoss hat eine Windfangfunktion, das gesamte Obergeschoss ist ebenso beheizt und belüftet. Hier befinden sich die Clubräume mit Blick auf das Geschehen in der Halle ebenso wie auf das üppige Grün der Umgebung. Auf ganzer Länge ist eine Veranda vorgelagert, die gastronomisch genutzt werden kann, der große Gastroraum hat einen eigenen Abgang zum Vorplatz und in den Garten.

     

    Hülle und Fassaden: Der bestehende Teil der bituminösen Abdeckung bleibt bis auf weiteres bestehen. Die stirnseitigen Fassaden der bestehenden Halle sollen abgetragen und mit dem neuen Riegel zu einer Form vereinigt werden. Die bestehende Halle wird in Ihrer Erscheinung aufgewertet, es entsteht etwas Neues, Ganzheitliches. Die Materialisierung könnte mit Profilglas erfolgen, die Fassade wird für lange Zeit einen transluzenten und unversehrten Charakter bewahren. Durch die Lichtdurchlässigkeit wird die Funktion und Tragstruktur einzelner Innenräume von außen erfassbar, gleichzeitig entsteht eine Silhouette von einprägsamer Gestalt, die sich ein gewisses Maß an Mehrdeutigkeit bewahrt.

    Äußere Erschließung und Freiraum: Die Breitseite der Hauptfassade wendet sich gegen Südosten und spannt einen Vorplatz auf, auf dem der Kletterturm neben alten Bäumen in prominenter Lage zu stehen kommt.

    Der weitgespannte Vorplatz bietet Hockeyhalle und Kletterturm ein gleichermaßen hochwertiges Umfeld, er öffnet den Raum zur Bregenzer Ache bis nach Kennelbach und lässt vielfältige Nutzungen zu. Ankommen, Verweilen, sportliche Übungen aller Art, Feste unter alten Bäumen, und vieles mehr.

Sporthaus an der Ach in Wolfurt, AT, Wettbewerb , 2024